Das Jahr 2003 war für die soziale Qualität Bremens ein schlechtes Jahr. Fast alle Kennzahlen haben sich negativ entwickelt, zum Teil dramatisch: Mehr Arbeitslose, weniger offene Stellen, mehr Sozialhilfeempfänger, mehr Kinder in der Sozialhilfe, mehr Wohngeldempfänger, mehr private Pleiten. Eine unvollständige Negativbilanz, hinter der sich zigtausend Menschenschicksale verbergen, denen immer mehr die Perspektive, die Hoffnung und die Kraft abhanden kommen, wo Armut sich zunehmend von Generation zu Generation vererbt. Dies gilt auch für das Thema Armut und Gesundheit, dem Schwerpunkt des Armutsberichtes in diesem Jahr. Die so genannte Gesundheitsreform macht arme Menschen krank und kranke Menschen laufen Gefahr, arm zu werden. Nicht in allererster Linie durch die leidigen 10 EUR Praxisgebühr, sondern vielmehr durch die hinter der Reform stehende Philosophie, die den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen so verteuert, das viele auf diese verzichten, auch auf Prävention.