Zu Abschnitt 7:
Bei einer Bemessung von Mauerwerk nach dem semiprobabilistischen Sicherheitskonzept entsprechend DIN 1053-100 kann die Einstufung des Mauerwerks in Feuerwiderstandsklassen und Brandwände nach DIN 4102-4:1994-03 bzw. DIN 4102-4/A1:2004-11 erfolgen, wenn der Ausnutzungsfaktor α2 wie folgt bestimmt wird und α2 ≤ 1,0 ist:
Darin ist
α2 | der Ausnutzungsfaktor zur Einstufung des Mauerwerks in Feuerwiderstandsklassen und Brandwände |
hh | die Knicklänge der Wand nach DIN 1053-100 |
d | die Wanddicke |
b | die Wandbreite |
NEk | der charakteristische Wert der einwirkenden Normalkraft nach Gl. (3) |
NGk | der charakteristische Wert der Normalkraft infolge ständiger Einwirkungen |
NQh | der charakteristische Wert der Normalkraft infolge veränderlicher Einwirkungen |
fk | die charakteristische Druckfestigkeit des Mauerwerks nach DIN 1053-100 |
k0 | ein Faktor zur Berücksichtigung unterschiedlicher Teilsicherheitsbeiwerte γM bei Wänden und „kurzen Wänden“ nach DIN 1053-100 |
efi | die planmäßige Ausmitte von NEk in halber Geschosshöhe unter Berücksichtigung des Kriecheinflusses nach Gleichung (7.3) von DIN 1053-100 |
Beim Nachweis der Standsicherheit mit dem vereinfachten Verfahren von DIN 1053-100 mit voll aufliegender Decke darf efi = 0 angenommen werden.
Für Werte α2 > 1,0 ist eine Einstufung des Mauerwerks in Feuerwiderstandsklassen und Brandwände mit den Tabellen nach DIN 4102-4:1994-03 bzw. DIN 4102-4/A1:2004-11 nicht möglich.
Fußnote 4 in DIN 4102-4, Tabellen 39 bis 41 wird wie folgt ergänzt:
Bei 9,4 N/mm2 < α2·fk ≤ 14,0 N/mm2 gelten die Werte nur für Mauerwerk aus Voll-, Block- und Plansteinen.